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Ikonodulen, verkohlt 18.1
Charcoal, pigment ink on paper
30 x 40 cm
2018
 
   
   
   
Ikonodulen, verkohlt  
   
   

In der Schlacht von Akkon wurden 1291 die letzten Kreuzfahrer durch Saladin aus Palästina vertrieben. Damit wurde auch die Bilderfrage zu Gunsten des Ornaments, der Abstraktion und der Schrift entschieden - im vorderen Orient, woher das Bildverbot stammt. Diese Schlacht wird auf dem ersten Bild der Serie „Ikonodulen, verkohlt“ thematisiert (-> 2015).

Anschliessend wurde die Oberfläche mit Holzkohle verschlossen. Holzkohle hat hier eine mehrfache Funktion. Sie ist ein konventionelles Mittel der Zeichnung, wes-halb das Blatt als Überzeichnung verstanden werden kann. Holzkohle weisst aber auch auf Verbrennung hin, welche als Ikonoklasmus vielen Bildern widerfahren ist. Und Verkohlung ist ein traditionelles, konservatorisches Verfahren, wodurch das Bild vor dem Zerfall geschützt wird. Den Eingriff mit Holzkohle kann man daher als einen zeichnerischen Akt verstehen, mit dem das Bild gleichzeitig zerstört und konserviert wurde. Es sind also die Bildobjekte der Bildverehrer (Ikonodulen), die hier zerstört (verkohlt) wurden.

Doch das Bild ist nicht vollständig mit Holzkohle verschlossen. Man kann noch Reste der Motive auf dem Bild erkennen, da es nicht ganz mit Holzkohle überdeckt ist. Dadurch kann man das Objekt als Bild identifizieren.

Weitere Arbeiten aus der Serie „Ikonodulen, verkohlt“ sind mit der Schlacht von Akkon assoziierte Motive und Detailansichten.